Dienstag, 1. September 2015

29.08.2015 FC Würzburger Kickers - BSG Wismut Aue 1-0


Nach den grandiosen vergangenen Spielen unserer lila-weißen Helden führte uns die Reise dieses Mal ins Bayernland. Dort ging es nach Würzburg, bisher aus fußballtechnischer Sicht noch nicht bereist, so dass es dieses Mal auch einen neuen Ground-Punkt zu ergattern galt.

Doch bevor dies geschehen konnte, musste natürlich auch die Reise dorthin angetreten werden. Um mal wieder die guten alten Zeiten aufleben zu lassen, ging es diesmal recht zeitig um 5:30 Uhr ab dem schönen Leipzig, stilecht mit WE-Ticket, Richtung Süddeutschland. Unsere Gruppe sollte noch um einen weiteren Gast anwachsen, der in der unsäglichen Stadt seinen Zustieg zu uns fand. Nachdem bereits der erste Morgenmuffel vertrieben werden konnte, widmeten wir uns unserer Lieblingsbeschätigung: das zeitige und intensive Biertrinken und in lustigen Erinnerungen schwelgen. So konnte auch die Fahrzeit gut überbrückt werden, bevor dann gegen 11:30 Uhr das schöne Würzburg erreicht wurde.

Da wir noch einiges an Zeit bis zum Anpfiff hatten, ging es erst einmal enstpannt auf Suche nach einer netten Lokalität, um einheimische Spezialitäten auszutesten. Mit freundlicher Hilfe der Einheimischen konnte auch ein schöner Biergarten mit guter Auswahl gefunden werden. Die Speisen, "Schäufele" und Käsespätzle, wussten zu gefallen, das Dinkelbier allerdings kann keine Empfehlung erhalten.

Frisch gestärkt ging es im Anschluss Richtung Stadion, welches auf den klangvollen Namen "flyeralarm"-Arena getauft wurde. Wenn man sich allerdings die Eintrittkarten der Kickers ansieht darf man wohl bezweifeln, dass dieser Sponsor sein Handwerk versteht. In der Straßenbahn wurde dann noch mit einigen Heimfans gesprochen und auch ein kostenloses Bier getrunken, sie scheinen allerdings nicht sehr oft zum Fußball zu gehen, es sei denn, Portugal ist zu Besuch.

Somit kamen wir schon knapp 1 Stunde vor Anpfiff an und enterten das Stadion. Was hier für eine Hitze herrschte war unglaublich: gefühlte 70 Grad und nur sporadisch Schattenplatz. Alkoholhaltiges Bier war auch Mangelware, nur das angebotene Eis konnte für kurzfristige Abkühlung sorgen. Die Wasserhähne der Toiletten fanden auch regen Anklang, um sich zumindest etwas zu erfrischen.

Das Stadion an sich wusste zu gefallen, keine 0-8-15 Kommerz-Arena. Allerdings stellte sich uns die Frage, warum der Gästeblock aus einer Stahltribüne besteht, während der Rest des Stadion auch aus den alten Treppen gebaut ist. Einzige Erklärung war für uns, dass damit aus Sicherheitsgründen die Höhe vom Gästeblock auf den Platz erhöht werden sollte.

Die Zeit bis zum Anpfiff verging aufgrund der Wetterlage nur sporadisch. Neben uns konnte noch eine Gruppe von ausländischen Mitbürgern angetroffen werden, die wohl zur Unterstützung unseres Nachwuchstalentes Hakki Yildiz ihren Weg in den Gästeblock fanden. Diese wedelten dann, wie auch die zahlreich mitgereisten anderen Wismut-Anhänger, begeistert die lila-weißen Fahnen zum Beginn des Spieles. Von den Heimfans konnte keine besondere Aktion beobachtet werden. Stimmungstechnisch war der Gästeanhang überlegen, ohne jedoch großartig zu glänzen, was wohl sicherlich auch an den Wetterbedingungen lag.

Das Spiel plätscherte in der ersten Hälfte vor sich hin. Die Wismut wieder einmal stark in der Defensive, allerdings kaum mit Druck auf das gegnerische Tor. Als sich bereits alle auf den Pausentee (oder besser das Pauseneis) eingestellt hatten, zog Skarlatidis nach einem Eckball ab und knallte den Ball an die Querlatte. So ging es mit einem 0:0 in die Kabine.

Nach dem Wiederanpfiff agierte die Wismut engagierter, musste jedoch nach einem Konter einen Gegentreffer einstecken: Den ersten Schuss eines Würzburger Spielers konnte Männel mit einer klasse Parade halten, den Abpraller spielte ein Franke dann jedoch überlegt in die Mitte, wo ein Mitspieler das Ding nur noch reinschieben musste. Allerdings hätte Männel diesen auch noch fast gehalten.

Die Stimmung nahm nun etwas "old-school" mäßige Züge an, sinnfreie und lustige Pöbeleien unter den Zuschauerblöcken trugen erheblich zur Belustigung an diesem Tag bei. Auch das Spiel wurde nun interessanter: Aue nun mit deutlich mehr Zug zum Tor, aber außer ein paar Chancen von Wegner passierte nicht viel. Eine Dummheit von Könnecke machte die Niederlage dann nahezu perfekt. Nachdem dieser eigentlich ein gutes Spiel abgeliefert hatte, bekommt er den Ball im Strafraum, muss eigentlich nur den Fuß hinhalten um zumindest eine gute Chance zu erhalten, lässt sich jedoch zwischen 2 Kickers-Spielern fallen. Für diese schlechte Schwalbe gab es zurecht gelb und da er bereits verwarnt worden war, gab es die gelb-rote Karte. Die Würzburger hielten nun den Ball in den eigenen Reihen, Aue rannte weiter an, konnte aber keine wirkliche Torchance herausspielen.
Enttäuscht, aber erhobenen Hauptes ging es unter den "ihr könnt nach Hause fahren..." Gesängen der Kickerfans zurück Richtung Hauptbahnhof. Auf der Straßenbahnfahrt Richtung Bahnhof konnte bereits wieder gelacht werden, Gründe hierfür gab es genug, z.B. ein lüsterner älterer Herr oder ein ausgewanderter und bestens informierter Auefan, der uns jede Hoffnung auf ein zeitnahes Ankommen in der Heimat durch sein Expertenwissen nahm (wie alle wissen, dauert die Fahrt von Würzburg nach Aue mindestens 11-12 Stunden).
Auf der Rückfahrt wurden noch alte Fußballweisheiten ausgetauscht, das eine und andere Pils verköstigt und festgestellt, dass in Z. wirklich jegliches Leben ausgestorben ist.

Fazit: Alles wie gehabt, lustige Fahrt, Aue verliert, das Bier schmeckt und WE-Ticket fetzt.
Kommenden Samstag wird die Kogge versenkt; Empor wird zurück ins Erzgebirge geholt und die Welt ist wieder ein kleines Stück friedlicher geworden.

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