Freitag, 23. Juni 2017

21.05.2017 Fortuna Düsseldorf - BSG Wismut Aue 1-0



Die Rückfahrt aus Essen wurde schnell verquatscht. Und so waren wir auch zügig am Standort des ehemaligen Rheinstadions. Die Zeit wurde etwas knapp, also schnell den Block geentert und pünktlich zum Anpfiff waren wir drin.



Fortunas Ultras starteten mit einem kleinen Pyro-Intro zur Huldigung ihres Chaosclubs. Der Gästeblock war prall gefüllt und die Meinung, die vorherrschte war, dass unsere Wismut nicht nochmal in Relegationsnöte kommt. Rückblickend sehr fahrlässig, zwischenzeitlich war es ja sehr eng, aber sicher auch eine Einstellung, die uns die faden 90 Minuten frohen Mutes durchstehen ließ.


Denn auf den Platz und das fasste es kurz und bündig zusammen, passierte vor allem in Halbzeit 1 wenig. Aue offensiv mehr als dürftig, vielleicht auch mit der gleichen Einstellung wie die Besucher des Gästeblocks. Fortuna gewann durch die beherztere Leistung verdient die Partie des letzten Spieltags.



Nun, für diese Aussage muss ich mich selber geißeln, weil ich das nicht gerne sage und eine solche Denkweise auch nicht unterstütze. Aber es war wirklich egal. Die Niederlage interessierte keinen Menschen. Alle waren überglücklich und feierten mit dem Team sowie Schlitzohr Tedesco den Klassenerhalt. Die Saison war absolviert und Aue ist auch nächste Saison mit Zweitligafussball ausgestattet - das ist die Hauptsache. 




Die Liga Zusammensetzung finde ich auch besser. Darmstadt, Kiel und Regensburg ersetzen Würzburg, Hannover und Stuttgart. Als Freund kleinerer Fanszenen ein klarer Gewinn und auch die Bahnverbindung zu den drei neuen Standorten (Ingolstadt lasse ich mal unter den Tisch fallen) wurde bereits geprüft und für gut befunden. Persönlich fehlt jetzt nur noch Bielefeld, ja ich weiß, dass Regensburg einen neuen Ground hat, und dann ist auch endlich Liga 2 komplett.


Auf der Rückfahrt über Frankfurt hatten wir noch einige übermotivierte Auer Schlachtenbummler mit an Bord, die mir tierisch auf den Senkel gingen. Naja...so waren wir vor 5-6 Jahren auch noch. Ohren zu und durch. Ab Halle/S. gab es noch einen Busshuttle mit einem Fahrer der 3mal umdrehen musste, weil er die Wartezeiten der zentrale missachtete und so waren wir gegen 2 Uhr Nachts nach unserer 40 Stunden Abschlusstour wieder im heimischen Bett. Wohlwissend, dass es 3 Tage später schon wieder weiter gehen sollte.



Wie geht es in Aue weiter? Der Trainer-Messias Domenico Tedesco ist zu Schalke abgewandert. Dank, dass er den Klassenerhalt möglich gemacht hat, erhält er. Sein Abgang war trotzdem keine feine Sache und stellt uns von außen betrachtet vor viele Probleme. Bisher wurden ausschließlich Jungtalente um die 20 von diversen Zweitvertretungen und A-Jugenden verpflichtet. Gleichzeitig wurden Reservisten der Wechsel aufgezwungen sowie 2 Defensivleistungsträger nach Braunschweig verabschiedet. Eine Innenverteidigung ist nicht vorhanden. Dies war das Kaderkonzept des alten Trainers, ob der Neue das do auch entschieden hätte, wer weiß das schon.


Der Neue, er kommt aus dem RB-Brauseuniversum. Sicherlich qualifiziert, gerade für die Arbeit mit Nachwuchstalenten, allerdings auch ohne Erfahrung im Haifischbecken Bundesliga. Der Trainingsstart ist schon durch und langsam drängt die Zeit noch einige erfahrene Akteure zu verpflichten, die uns diesmal eine sorgenfreie Saison gewährleisten. Ende Juli geht es wieder los...

Mittwoch, 21. Juni 2017

21.05.2017 Holsterhauser SV - Atletico Essen II 2-1


Kreisliga C Nord Gruppe 2 - 10.Liga

Nach einem ereignisreichen Tag in Hannover, den Immobilienkaufverhandlungen im ICE in Höhe Bielefeld, dem Kaltgetränk mit dem Ex-Schalker Dario Rodriguez und der durchzechten Nacht in der Düsseldorfer Altstadt landeten wir bereits Früh um 8 in Essen. Auf der kurzen Zugfahrt begeisterte der Stausee Kettwig, der unseren müden Augen neuen Glanz gab.


Stilecht versorgten wir uns am Büdchen mit Frühstück, das inmitten der Arbeitersiedlung Essen-Altendorf eingenommen wurde. Bis zum Spielstart um 11 war noch etwas Zeit und so plauderten wir bei herrlichen Sonnenschein über Gott und die Welt. Langsam machten wir uns auf den Weg zur Sportstätte.  

Der Gastgeber Holsterhauser SV hat eine kleine Odyssee in den letzten Jahren hinter sich. 2014 mussten sie ihre marode Anlage, funktionalen Wasser- und Stromanschluss verlassen. Spielten zwischendurch auf einer anderen Anlage ein Intermezzo. Seit 2015 sind sie auf der diesmal besuchten Anlage zu Daheim. Der Platz wird mit 2 anderen Vereinen geteilt, Hauptmieter bildet die TGD Essen-West. Schade um den Stadtteilverein der vor 7 Jahren noch über 3 Jugendteams und 5 Seniorenmannschaften verfügen konnte - übrig geblieben ist nur das 1. Herrenteam in der untersten Liga.



Ohne zu entlohnenden Eintritt ging es auf die Sportanlage, im Vereins-Casino wurde für einen schmalen Taler ein Bier erworben. Dafür sind schon mal 8 Punkte. Ein Speisentest entfiel aus diversen Gründen und wurde später am schicken Essener Hauptbahnhof nachgeholt.


Lange Zeit arbeiteten wir bereits darauf hin endlich mal ein Spiel auf Asche zu sehen. Nach den letzten Reinfällen in Halle und Frankfurt/Main sollte es hier klappen. Wir machten es uns gemütlich auf der einen geraden die erhöht über dem Spielfeld thront. Eine 30 Meter lange Überdachung bietet Schutz vor der diesmal erbarmungslosen Sonne. Dafür 3 Punkte, solide Sportanlage. Aus Trägheit diesmal leider nur Bilder von einer Seite.



Und zack, wir waren drin im Ruhrpott-Fussball. Keine 2 Minuten später wurden wir das erste Mal belegt. Ein sehr engagierter Auswechselspieler der Gastgeber, welcher das ganze Spiel wie aufgezogen an der Seitenlinie auf- und abging, konnte aber schnell wieder beruhigt werden. So etwas Unentspanntes habe ich Sonntag Mittag um 11 noch nie gesehen.




Neben dem Geschehen auf dem roten Belag drehte sich das ganze Spiel darum, dem Gegner zu unterstellen, wie asozial er denn wäre. Die Iberer hatten es auf einen schwarzen Spieler von Holsterhausen abgesehen, während unser Aufziehmännchen, mittlerweile auch in der Partie, für ausreichen Aggressionen sorgte. Garniert wurde das ganze mit einem Schiedsrichter ohne Zugriff zum Spiel, der erst keine Karten zeigt, nur um dann in kürzester Zeit 5 davon zu geben.



Und jetzt wird es kurios: Zu diesem Zeitpunkt muss der Tabellenletzte Atletico 0-1 geführt haben, wir sind uns beide sicher das Tor auch gesehen zu haben, nur taucht nirgends ein Torschütze auf, als hätte es das Tor nie gegeben. Sei´s drum hat der Unparteiische den Online-Bericht nicht vernünftig ausgefüllt. das Endergebnis entspricht dann wieder unseren Beobachtungen.


Nun zurück zur pikanten Situation. Der Schiedsrichter zeigt auf den Punkt. Das kann man vielleicht so sehen. Der Strafstoß sollte aber erst 4 Minuten später ausgeführt werden. Schuld war eine Menschentraube um den Referee, Unbeteiligte auf dem Platz, die zuvor noch auf der Wechselbank rumlungerten. Dazu immer wieder die ausgestreckten Zeigefinger: "Ihr seid asozial. Wir nicht!" Das wurde schon sehr anstrengend und die Atleti stellten sich nicht eben als sympathischste Mannschaft dar.


Es war also richtig Feuer drin. Es war eine Ehre in den unteren Klassen im Fußball-Schlaraffenland Ruhrgebiet teilzuhaben. Obwohl es doch auch schon bedenklich ist, mit wie viel Grundaggression die schönste Nebensache der Welt Sonntagmittag angegangen wird.



Das Spiel war nichts Berauschendes, Atletico für meine Begriffe anfänglich sogar besser, verlor am Ende dennoch 2-1 (vielleicht auch 2-0). Interessant auch die völlig anderen Flug- und Sprungeigenschaften des Balles im Vergleich zu Rasenfussball. Fast schon eine andere Sportart. Für das Spiel 3,5 Punkte +1 Aschebonus  - macht 15,5 Punkte.





Fazit: Wir kommen gerne wieder und freuen uns auf die nächsten Ausflüge in den Ruhrpott. Wir mussten schnell weiter in Düsseldorf stand ja noch das Hauptspiel an.

Freitag, 16. Juni 2017

20.05.2017 Lindener SV Alexandria III - SC Polonia Hannover II 0-4

4.Kreisklasse Hannover Land (12.Liga)

Nach unseren beiden Highlights zu Beginn der Fahrt, sollte es nun zurück zur Basis gehen. Letzte Liga, da auch keine Topmannschaften. Der ehrliche Amateursport sollte es sein.




4 Minuten S-Bahn-Fahrt führte uns in den Hannoveraner Stadtteil Linden. In direkter Nähe zum Bahnhalt liegt die Sportanlage des LSV Alexandria. Der Name geht wohl darauf zurück, das bei der Gründungssitzung einige angeheiterte Seeleute am Nachbartisch von Alexandria als schönster Stadt überhaupt schwärmten. Also eine sehr feine Geschichte.


Eintrittsfrei (5 Punkte) ging es auf die kleine Sportanlage idyllisch gelegen zwischen diversen Bäumen. Auf der einen Seite mit Steinstufen ausgestattet, lässt es sich da schon aushalten. (2,5 Punkte)






Schnell kümmerten wir uns um Verpflegung, etwas zu essen war leider nicht da, wir zeigten uns auch genügsam und wollten nicht, dass die engagierte Tresenkraft extra für uns die Küche anwirft. Aber danke für den Einsatzwillen (1 Punkt). Mit Bierglas ging es dann direkt ans Spielfeld - Höhe Eckfahne. Bei 1,80 aus dem Faß kann man nicht meckern, der Geschmack war auch ordentlich (4 Punkte).





Das Spiel, also das Spiel... das war schon richtig schwere Kost. Ich glaube das schwächste Spiel, dass ich seit langem sah. Die einen konnten körperlich nicht, die anderen vom spielerischen Vermögen. Polonia setzte sich letztlich deutlich durch, da diese einfach körperlich auf der Höhe waren. Einzig die kurzen Wortwechsel mit den Spielern an der Eckfahne und der erlangte Ballkontakt hinderten uns am seligen Wegschlummern. Meine Entschuldigung an die 22 Mannen, aber das war wirklich nicht schön anzusehen (1+1 Punkte).






Was mich aber tatsächlich beeindruckte war der Spaß, der vor allem beim Lindener SV ganz vorne stand. Da wird sich eben in der Halbzeitpause erst mal in der Kneipe ein Bier gegönnt, der Kapitän ist sich seiner körperlichen Unzulänglichkeiten bewusst - verfügt aber über einen genialen Fuß - und verlegt sich darauf die Jungspunde zu dirigieren. Wir waren an der Basis angekommen und genossen diesen kleinen Leckerbissen, aber eben mehr auf Grund der Nebengeschichten und nicht wegen des Geschehens auf dem Rasen.





Nach dem Spiele saßen wir noch einige Minuten im Freisitz des Vereinsheims. Die alten Herren spielten als nächsten 9 vs. 9 auf Großfeld. Die Hälfte der Spieler war gefühlt gerade bei der Dritten im Einsatz. Es fiel schwer die 9 Spieler zusammenzubekommen. Aber irgendwie klappte es doch ...


Eine Einladung vom SC Polonia zu einem Heimspiel erhielten wir noch, mit dem Verweis, dass es dort feinste polnische Brauspezialitäten zu erstehen gibt. Dem kommen wir gerne nach, wenn es die Gegebenheiten mal zulassen.





Wir wanderten weiter, vorbei am Niedersachsenstadion und nach einem Zwischenstopp im Waterloo-Biergarten, erreichten wir pünktlich den Hauptbahnhof, um uns mit Reisegruppe 2 zusammenzuschließen.

Fazit: Unterm Strich 14,5 Punkte. Ein ordentlicher Wert für dieses Spiel.

Freitag, 9. Juni 2017

Das Rudolf-Kalweit-Stadion in Hannover

Heimstätte von Arminia Hannover - Oberliga Niedersachsen

Nebenan lief noch das Spiel der SG Blaues Wunder, allerdings zogen wir eine kurze Ruhepause auf der genialen Haupttribüne vor und setzten nach einigen Minuten unseren Weg fort zu Spiel dieses Tages.